Ungarn: Christianisierung und Gründung
- Ungarn: Christianisierung und Gründung
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Die
Schlacht auf dem Lechfeld bedeutete einen
Wendepunkt in der ungarischen
Geschichte. Das Nomadenvolk wurde an der Theiß und an der mittleren Donau endgültig sesshaft, und die Beutezüge nach Westen wurden eingestellt. Waren früher auch von Byzanz aus Missionsversuche bei den Ungarn unternommen worden, so öffneten diese ihr Land jetzt ausschließlich der römisch-christlichen Mission; vor allem bayerische Missionare, die von
Bischof Pilgrim von Passau ausgesandt worden waren, bewirkten die Eingliederung des Landes in die westliche Christenheit. Bereits der Urenkel Aɪrpáds, Fürst Géza (972-97), nahm zu Otto dem Großen
Verbindung auf. Sein Sohn Waik wurde um 973 von einem
Priester Bischof Pilgrims getauft und erhielt wohl nach dem Schutzheiligen der Passauer Kirche den christlichen Namen
Stephan (István). Durch seine
Vermählung mit Gisela, der
Schwester Herzog Heinrichs von Bayern, des späteren Kaisers Heinrichs II., wurde er 996 mit dem ottonischen
Kaiserreich versippt. Als Géza 997 starb, konnte sich Stephan gegen rivalisierende Stammesfürsten und Verwandte die
Thronfolge sichern und die Christianisierung des Landes mit bayerischer Hilfe energisch vorantreiben.
Im Jahre 1001 erhielt er von Papst
Silvester II. im
Einvernehmen mit Kaiser Otto III. die Königswürde, wobei der Kaiser ihm als Symbol eine
Nachbildung der heiligen Lanze übersandte. In Gran (
Esztergom), das durch den Papst zum Erzbistum erhoben worden war, wurde Stephan am Weihnachtstag des Jahres 1001 zum ersten ungarischen König gesalbt und gekrönt. Durch die Gründung eines weiteren Erzbistums (
Kalocsa), von acht Bistümern sowie zahlreicher Klöster gelang es ihm, eine straffe kirchliche
Organisation im Land zu errichten. Stephan starb 1038 kinderlos, und obgleich in den darauf folgenden Thronwirren vieles von seinem politischen Wirken verloren ging, gilt der bereits 1087 heilig gesprochene König als Begründer des ungarischen Staates.
Universal-Lexikon.
2012.
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